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TARIFRUNDE TEXTIL und bekleidung

Arbeitergeber mauern weiter

23.10.2014 | 200 Beschäftigte haben am 18. Oktober am Aktionstag in Osnabrück teilgenommen. Sie fordern 5 Prozent mehr Geld. Außerdem sind noch die Themen tarifliche Altersteilzeit sowie Übernahme der Ausgelernten aus der letzten Tarifrunde nicht abgeschlossen.

Aktionstag Textil und Bekleidung in Osnabrück am 18. Oktober 2014: »Wir fordern 5 Prozent mehr Geld. Denn Hemden kaufen keine Hemden und Fachkräfte gibt’s nicht zum Nulltarif. Es sind immer Menschen, die etwas kaufen und Fachkräfte, die gute Produkte herstellen.«

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 16. Oktober in Heidenheim gab es keine Annäherung zwischen IG Metall und dem Arbeitgeberverband der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.

 

Die IG Metall fordert für die rund 100000 Beschäftigten und Azubis ein Plus von fünf Prozent. Neben höheren Einkommen geht es außerdem um ein weiteres Tarifpaket: Die IG Metall will einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit und Die Tarifrunde Demografie 2013 muss noch zu Ende geführt werden.

 

Unser Ziel bleibt ein verpflichtender Tarifvertrag zur Altersteilzeit und Übernahme. Jahrelang gab es vom Arbeitgeberverband leere Versprechen, Expertengespräche und Koordinierungsgruppen, die schon unter zur Übernahme der Auszubildenden durchsetzen.

 

Betriebsratsvorsitzende Ute Kortum von Pikeur in Uchte fordert: "Der Altersdurchschnitt in unserem Betrieb liegt bei etwa 54 Jahren. Der Krankenstand ist regelmäßig zu hoch. Wir brauchen unbedingt einen Tarifvertrag Altersteilzeit, damit diejenigen, die nicht mehr arbeiten können, vorzeitig aussteigen können."

 

"Doch die Arbeitgeber mauern", berichtet Verhandlungskommissionsmitglied Wolfram Schöttle von der IG Metall- Bezirksleitung in Hannover. "Dabei könnten es sich die Firmen leisten" Die Textil- und Bekleidungsindustrie entwickelt sich besser als in den letzten Jahren. Wirtschaftsforscher sagen voraus, dass die deutsche Wirtschaft 2014und2015 weiter wachsen soll, auch in der Textil- und Bekleidungsbranche. 200 Beschäftigte haben beim Aktionstag in Osnabrück ihren Ärger gezeigt.

 

"Wir können uns bei der derzeitigen Situation in Europa nicht immer darauf verlassen, dass unsere Produkte alle ins Ausland exportiert werden können. Die Binnennachfrage in Deutschland muss unbedingt gestärkt werden, und dazu müssen auch die Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie ihren Beitrag leisten", betont Sabrina Wirth von der IG Metall Nienburg-Stadthagen.

 

»Die Beschäftigten haben hart und produktiv gearbeitet.« Jetzt müssten sie auch am Gewinn beteiligt werden. Der Tarifvertrag läuft am 31. Oktober aus. Im November sind Warnstreiks geplant.

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