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Kampf um Produktionsarbeitsplätze bei Faurecia

Damit der industrielle Kern erhalten bleibt

23.05.2013 | Die Situation am Faurecia-Standort in Stadthagen ist angespannt. Die Verhandlungen zum Erhalt von 200 Arbeitsplätzen bei dem französischen Autositze-Hersteller sind festgefahren. Faurecia hat einseitig die Gespräche scheitern lassen und die Einigungsstelle angerufen.

Der Konflikt um den Erhalt der industriellen Arbeitsplätze bei Faurecia in Stadthagen hat einen hohen Stellenwert. SPD-Chef Sigmar Gabriel war schon da, Angela Merkel hat sich dazu vor Ort geäußert. Die Belegschaft ging wiederholt zu Protesten vors Werkstor. Zwei Kundgebungen fanden auf dem Marktplatz von Stadthagen statt. Die Geschäftsleitung von Faurecia zeigt sich jedoch uneinsichtig und hält an ihrem Vorhaben, die Arbeitsplätze in der Produktion abzubauen, fest.

 

Dabei geht es um 200 Arbeitsplätze und um die industrielle Substanz dieser Region.In Stadthagen waren einstmals drei große Industriebetriebe ansässig. Otis, Alcatel und Faurecia beschäftigten jeweils mehr als 1000 Menschen, davon ist jetzt nur noch Faurecia geblieben. Auf der Kippe stehen rund 200 Jobs. Fielen sie weg, blieben noch rund 900 am Standort Stadthagen. Bleiben sollen in Stadthagen Forschung und Entwicklung und Verwaltung.

 

Der Zulieferer Faurecia gehört zum französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroën und will in Stadthagen mit Verweis auf den kriselnden Automarkt in Europa vor allem die Produktion ausdünnen. PSA, der nach Volkswagen zweitgrößte europäische Hersteller, steckt tief in der Verlustzone und will Tausende Stellen streichen. Gleichzeitig wird Produktion in Polen und Tschechien aufgebaut.

 

Termin vor dem Arbeitsgericht

Das Management von Faurecia hat jetzt einseitig das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Der Entschluss kommt zu einer Zeit, "als wir uns gerade ein bisschen aufeinander zu bewegt haben", sagte der zuständige IG Metall-Bevollmächtigte Thorsten Gröger. Die Faurecia-Geschäftsführung hatte vergangene Woche den Verhandlungstisch verlassen und beim Arbeitsgericht die Besetzung einer Einigungsstelle beantragt. Das Arbeitsgericht hat für Ende Mai einen Termin angesetzt.  

 

Betriebsrat und IG Metall wollen nun die Verhandlungen über einen Sozialplan vorantreiben. In einem ersten Gespräch haben die Arbeitnehmervertreter ihre Forderungen präsentiert. Leider hat sich der Arbeitgeber darauf beschränkt, die Vorstellungen des Betriebsrates als unangemessen zurückzuweisen und trotz Aufforderung kein eigenes Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen werden in der nächsten Woche fortgesetzt.

 

Quelle: www.igmetall.de

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