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Gedenken an deportierte Nienburger

Ein "Stolperstein" vor dem Gewerkschaftshaus

19.02.2013 | 50 Jahre alt war Johanne Beermann, als sie am 28. März 1942 gemeinsam mit anderen Jüdinnen und Juden aus Nienburg deportiert und ermordet wurde. Sie starb nach einem kurzen Aufenthalt im Warschauer Ghetto in einer Gaskammer. Ihr letzter frei gewählter Wohnort vor der Deportation war ihr Haus in der Mühlenstraße 12 (heute 14), wo jetzt die IG Metall in Nienburg ihren Sitz hat. Ein "Stolperstein" erinnert an Johanne Beermann und viele andere, die unter der Herrschaft der Nazis gestorben sind.

"Stolpersteine" sind Gedenktafeln aus Messing, die der Künstler Gunter Demnig in den Gehweg oder die Straße einlässt - an Orten, an denen von den Nazis deportierte Menschen zuletzt gelebt oder gearbeitet haben. Ganz bewusst habe er sich dabei für das Material Messing entschieden, da Messing immer wieder von selbst blank geputzt werde, wenn jemand darüber läuft, so der Künstler bei der Verlegung mehrerer Stolpersteine in Nienburg gestern. Zudem veranlasse die Inschrift im Boden die Menschen dazu, sich praktisch symbolisch zu verbeugen, um den auf der Messingplatte eingravierten Text lesen zu können.

 

Das Kunstprojekt "Stolpersteine" entwickelte Demnig 1993 und erhielt dafür seitdem zahlreiche Auszeichnungen. Neben dem Stein für Johanne Beermann installierte der Künstler bei seinem bereits zweiten Besuch in Nienburg gestern weitere Steine in der Langen und der Hannoverschen Straße. Insgesamt liegen Stolpersteine bundesweit bereits in über 500 Orten und in weiteren europäischen Ländern.

 

Mehr Informationen zum Projekt und die Nienburger Geschichte gibt es hier:

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