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Gegen das Vergessen

Seminar in der Gedenkstätte Buchenwald vom 19. - 22. September 2016

30.11.2016 | Das Leitungsteam der AGA Arbeitskreise Nienburg und Stadthagen organisierte ein Seminar in der Gedenkstätte Buchenwald vom 19. - 22. September 2016. Ein sehr lehrreiches Seminar für alle beteiligten.

Auf der Rückfahrt von der zentralen AGA Tagung  2015 in Kassel wurde im Radio  über den 70sten Jahrestag  der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz berichtet. So entstand  die Idee der drei Delegierten der IG Metall Nienburg – Stadthagen  Gerd Hartmann, Ludwig Kraus und Lutz Heitmann ein Seminar über dieses dunkelste Kapitel der Geschichte Deutschlands zu organisieren. Das Leitungsteam der AGA Arbeitskreise Nienburg und Stadthagen nahm Kontakt zur Gedenkstätte Buchenwald auf und bekam das Angebot vom 19. – 22. September 2016 in dem ehemaligen Konzentrationslager ein Seminar durchzuführen. In Absprache mit der pädagogischen Mitarbeiterin Annette Schmitz wurde ein dreitägiges Seminarkonzept ausgearbeitet und über Arbeit und Leben als Bildungsurlaub ausgeschrieben und genehmigt.  Der Ortsvorstand der IGM Geschäftsstelle Nienburg-Stadthagen hat einen finanziellen Zuschuss für die Veranstaltung beschlossen und somit konnte das Seminar stattfinden.
Die Seminarräume, Unterbringung und Verpflegung wurden über die Jugendbegegnungsstätte der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald organisiert.


In den drei Tagen haben wir das gesamte Gelände kennengelernt das nach 1990 in seinen ursprünglichen Grenzen wieder freigelegt wurde.  Den Bahnhof, das Lagertor mit seiner zynischen Inschrift „Jedem das Seine“, den Carachoweg, Kommandantur, SS-Zoo, den Appellplatz, das Krematorium und die Dauerausstellung haben wir ausführlich besichtigt und diskutiert. Auch den Steinbruch (Vernichtung durch Arbeit) sowie die Orte an denen das berüchtigte kleine Lager, das Kinderlager und auch das Lagerbordell gestanden haben, erkundeten wir. Außerhalb des Lagers mussten die Häftlinge in kürzester Zeit einige Villen für den Lagerkommandanten Karl Koch und seiner Frau Ilse (Die Hexe von Buchenwald) und anderen SS Schergen errichten. Für die Führungselite um Reichsjägermeister Hermann Göring wurde der Falkenhof mit Jagdhütte gebaut. Diese Gebäude sind nach 1945 als Baumaterial abgetragen worden es sind noch die Fundamente zu sehen.
Des Weiteren konnten wir die museologische Sammlung der Gedenkstätte mit unzähligen Exponaten besichtigen.


Die Strukturen und die Arbeitsweisen der illegalen Lagerleitung war Thema im Seminar. Die noch vorhandenen Unterlagen von dem legendären Kollegen Willi Bleicher konnten wir einsehen.
Weimar und der Nationalsozialismus unter diesen Aspekten haben wir am dritten Tag eine Stadtbesichtigung gemacht. Weimar und die Klassik waren für den Nationalsozialismus von besonderem Interesse. Die gesamte Stadt und ihr Kulturbetrieb sollten umgestaltet werden, um dem NS-Ideal einer „deutschen Kultur“ für die „Volksgemeinschaft“ zu entsprechen. Monumentale Bauten wie das Gauforum haben wir uns angeschaut, das Hotel Elefant, der großherzoglichen Marstall dem Hauptquartier der Gestapo mit den schallisolierten Verhörzellen sowie der Hauptbahnhof wo seit 1938 zigtausende Häftlinge ankamen und ins acht km entfernte Konzentrationslager getrieben wurden. Am Osteingang des Hauptbahnhofs wurde 1998 eine Gedenktafel angebracht, die an die Ankunft der Opfer des antijüdischen Pogroms in Weimar erinnert.

Für alle 12 Teilnehmer war es ein lehrreiches Seminar welches wir zur Nachahmung nur empfehlen können. „ Wehret den Anfängen“  Unser Dank gilt der hervorragenden pädagogischen Betreuung durch unsere Referentin Annette Schmitz und dem ganzen Team der Jugendbegegnungsstätte.

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