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adaptronic Prüftechnik GmbH wiedensahl

Warnstreik für einen Tarifvertrag

16.09.2011 | Nach 9.30 Uhr lief am Freitag bei adaptronic in Wiedensahl nicht mehr viel. Die IG Metall hatte die Beschäftigten zum zweiten Warnstreik für einen Tarifvertrag aufgerufen. Zu diesem Schritt sah sich die IG Metall veranlasst, weil sich Geschäftsführer Peter Müller bisher Verhandlungen verweigert.

Lothar Müller, Betriebsratsvorsitzender und Thorsten Gröger (IG Metall)

"Wir haben langsam die Nase voll", fasste der Betriebsratsvorsitzende Lothar Müller die Stimmung in der Belegschaft zusammen.

 

Nach einem ersten, einstündigen Warnstreik, am 8. Juli 2011 kam zunächst etwas Bewgung in die Sache: Die Geschäftsführung kündigte mündlich gegenüber der Belegschaft an, die Entgelte erhöhen zu wollen. Was das für die einzelnen dabei heraus kommt, wollte man jedoch allein entscheiden. Verhandlungen mit der IG Metall über eine nachvollziehbare, faire, tarifliche Regelung wurden weiter abgelehnt.

 

Damit war klar, es geht der Geschäftsführung wohl wieder nur darum, die Belegschaft hinzuhalten. Denn es geht ja nicht nur um Geld, sondern auch um ein gerechtes, nachvollziehbares Entlohnungssystem, welches auch für die Zukunft die Teilhabe an der allgemeinen Entwicklung in der Branche sichert.

 

Mit dem zweiten Warnstreik wurde nun eine Schippe drauf gelegt. 

 

"Die gute Entwicklung des Unternehmens ist das Ergebnis eurer guten Arbeit. Gute Arbeit muss auch fair bezahlt werden!" so Thorsten Gröger, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Nienburg-Stadthagen zu den Streikenden. Er forderte Peter Müller auf  in Verhandlungen mit der IG Metall einzutreten.

 

Die IG Metall sei bereit über faire und gerechte Lösungen zu reden, welche auch die Situation des Unternehmens einbezögen.

 

Besonders erfreut waren die adaptronic Beschäftigten über die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben. So waren Delegationen von den Fränkischen Rohrwerken, Hautau und ZF Friedrichshafen AG vor Ort.

 

Stefan Brandt, Sprecher der Vertrauensleute bei der ZF Friedrichshafen AG in Dielingen kritisierte: "Die Arbeitgeber können nicht einerseits über Fachkräftemangel klagen und sich andererseits tarifliche geregelten Arbeitsbedingungen verweigern." Er sprach den Streikenden Mut zu: "Gebt nicht nach, kämpft weiter für eure berechtigten Forderungen."

 

Zuvor hatten schon Betriebsrat und Vertrauensleute der Fa. Lühr Filter eine schriftliche Solidaritätsbotschaft gesendet.

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