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Antirassismus

OJA-Wochenendseminar Bad Essen

07.06.2011 | Dass man einen Neonazi nicht immer auf den ersten Blick erkennt, war den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des OJA-Wochenendes schon klar - aber welche Symbole und Klamottenmarken sind denn jetzt "eindeutig rechts" - und welche nicht?"

Vor allem in Anbetracht der verstärkten Neonazi-Aktivitäten wie z.B. am letzten Wochenende in Braunschweig, aber auch in Bückeburg oder Bad Nenndorf, hat sich der Ortsjugendausschuss der IG Metall Nienburg-Stadthagen entschlossen, sich mit dem Thema Rechtsextremismus auseinanderzusetzen.

 

Unterstützt wurde fachkundig von Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt ("ARUG", Kontakt s.u.) in Braunschweig.

 

Thema waren z.B. die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Neonazis, die von den "klassischen SpringerstiefelträgerInnen" über schwarz gekleidete "Autonome NationalistInnen", die mit linksgerichteten Jugendlichen verwechselt werden können, bis hin zu Neonazis, die "ganz normal" aussehen, reichen.

 

Außerdem konnten sich die Jugendlichen über Klamottenmarken wie z.B. die rechtsextreme Marke "Thor Steinar" (mehr Infos: s.u.) oder die Marke "Lonsdale" informieren, die, oft irrtümlich, immer wieder dem rechten Spektrum zugeordnet wird. 

 

Überrascht waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das breite Spektrum der rechtsextremen Musikrichtungen - von Rechtsrock über Punk und Hip Hop bis hin zu rechtem Liedermachergut ist alles vertreten.

Die ReferentInnen klären auf: "Diese Strategie dient der breiten Ansprache von Jugendlichen, um die rechte Szene für sie attraktiv zu machen. Dabei gehen die Parteispitzen der rechtsextremen Parteien ganz offen damit um, dass dieses "Fußvolk" nicht mehr benötigt werde, wenn die Nazis erst "ihre Ziele erreicht" haben - sie dienen nur als BauernfängerInnen."

 

Nachdem sich die Kolleginnen und Kollegen am Samstag mit Symbolik, Gedankengut, Musik und Kleidung des rechten Spektrums vertraut gemacht hatten, stand am Sonntag ein Aussteiger aus der rechten Szene Rede und Antwort.

Der Kollege erläuterte, wie sich sein Bezug zur rechten Szene entwickelt hat und welche persönlichen und politischen Motive schließlich zu seinem Engagement dort geführt haben. Ebenso schilderte er, wie er sich schließlich dazu entschloss, auszusteigen und der Szene den Rücken zu kehren.

Im anschließenden Gespräch hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über die Strukturen, Organisationsformen und verschiedenen Strömungen der rechten Szene zu informieren.

 

Am Sonntag mittag waren sich alle einig: Antirassismus ist eine spannende und wichtige Aufgabe, mit der sich der OJA sicherlich nicht das letzte Mal beschäftigt hat. 

 

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