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Zeit für mehr Solidarität

Tag der Arbeit in Barnstorf, Nienburg und Stadthagen - über 750 Menschen auf den Kundgebungen

02.05.2016 | Nienburg – Stadthagen – Barnstorf Am Maifeiertag demonstrieren im Bereich der IG Metall Nienburg-Stadthagen über 750 Menschen für gute Arbeitsbedingungen und ein faires Entgelt. Das Motto der Gewerkschaften "Zeit für mehr Solidarität" ist aktueller denn je: In der Metall-Tarifrunde, in der Leiharbeit und bei Werkverträgen, bei Arbeitszeit, Rente und in der Flüchtlingspolitik.

Matthias Müller, DGB Kreisvorsitzender Diepholz auf der Kundgebung in Barnstorf

Wolfram Schöttle von der IG Metall Bezirksleitung, warnte vor der wachsenden Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich. Er sagte in Stadthagen: "Wir brauchen mehr Solidarität für eine Gesellschaft, die Sicherheit, Gerechtigkeit und ein selbstbestimmtes Leben für alle ermöglicht". 

In der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall  für die Beschäftigten höhere Einkommen durchsetzen. "Gerecht ist, wenn die Beschäftigten ihren verdienten Anteil bekommen", sagte Schöttle. Die Beschäftigen seien der Motor der Konjunktur. Die Forderung nach 5 Prozent mehr Geld sei geradezu notwendig und vernünftig. "Wir lassen uns mit dem provokanten Angebot der Arbeitgeber nicht abspeisen und antworten in den nächsten Tagen mit massiven Warnstreiks" 

Die IG Metall Jugend unterstützte die Forderung mit dem Slogan „Wir geben immer 100% gebt uns 5 %“  

Mit Blick auf die Panama-Papers übte der Vorsitzende des DGB Bezirks Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen von der IG Metall Bezirksleitung Hannover auf der Veranstaltung in Barnstorf  Kritik an den Wohlhabenden und Unternehmen, die ihr Geld in Panama geparkt hätten. Gut 100 Milliarden Euro sind der Staatskasse entgangen. Geld, das in moderne Schulen, bezahlbare Schwimmbäder, Pflege, Gesundheitsversorgung und in den Wohnungsbau fließen könnte. "Das ist Geld, auf das die Allgemeinheit ein Recht hat!", empörte sich Hartmann. Tatsächlich seien hierzulande die sozialen Unterschiede größer denn je: Sie spalten die Gesellschaft und bremsen das Wirtschaftswachstum. 

Er kritisierte, dass Tarifverträge für immer weniger Beschäftigte gelten. Ohne Tarifvertrag sind Beschäftigte sehr viel schlechter dran: Sie müssen länger arbeiten und verdienen etwa ein Viertel weniger Geld. Daher will die Gewerkschaft mehr Betriebe in die Tarifbindung holen. "Arbeitgeber, die sich Tarifverträgen verweigern, spielen foul. Dem stellen wir uns in den kommenden Monaten mit Mitgliederstärke und Durchsetzungskraft entgegen", kündigte Hartmann an. 

Eine humane und sozial gerechte Arbeitswelt 

Gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten, forderten alle Redner, der. Sie kritisierten, dass inzwischen jeder zweite Berufseinsteiger nur noch befristet angestellt sei. "Leiharbeit, Werkverträge und unbezahlte Praktika gehören längst zum Berufsalltag und etablieren eine Kultur der Unsicherheit", so die Gewerkschafterin. 

Sie warnen, dass in Europa eine verlorene Generation heranwachse. "Die Ausmaße der Jugendarbeitslosigkeit in Europa sind nach wie vor erschreckend. Fast jeder vierte Jugendliche in Europa hat keinen Job. In Griechenland, Spanien und Italien ist sogar jeder zweite Jugendliche betroffen. Alle appellierten an EU-Kommission und Regierungen, Investitionen in Bildung, Arbeit und Infrastruktur voranzutreiben. "Europa darf nicht nur Nutzgemeinschaft für Banken, sondern muss eine Schutzgemeinschaft für die Menschen sein.

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