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WÄSCHEREI BARDUSCH in siedenburg

"Endlich eine Festanstellung"

24.06.2011 | Sarah Gräpel hat den Sprung von der Zeitarbeit in eine Festanstellung geschafft. Seit März 2010 engagiert sie sich auch als Betriebsrätin bei Bardusch. Die Mehrheit der Beschäftigten sind Frauen, die Arbeit und Familie unter einen Hut bringen müssen. Dabei kommt die Gesundheit oft zu kurz. Deshalb plant Sarah Gräpel ein Gesundheitsprojekt im Betrieb.

Betriebsrätin Sarah Gräpel hat seit März 2010 eine unbefristete Stelle bei Bardusch: »Das eigenverantwortliche Arbeiten macht Spaß.«

Sarah Gräpel hat die Realschule in Uchte besucht und anschließend eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau erfolgreich abgeschlossen. Da der Holzgroßhandel nach der Ausbildung nicht einstellte, stand die junge Frau auf der Straße. »Ohne Berufserfahrung findet man schwer Arbeit.«
Ein Jahr suchte sie vergebens und ging zu einer Zeitarbeitsfirma. Sie kam bei einer Firma in Oeynhausen zum Einsatz, die Handyschalen im Drei-Schicht-Betrieb montiert. Gräpel: »Ich hatte sogar Glück, weil mir die Fahrtkosten ab 30 Kilometer erstattet wurden.«


Im Januar 2010 wechselte sie zu einer Zeitarbeitsfirma in Nienburg und kam zu Bardusch. Nun musste sie nicht mehr täglich 120 Kilometer zwischen Arbeitsplatz und Wohnort pendeln. Am 2.Mai 2008 wurde Sarah Gräpel befristet als Vollzeitkraft bei Bardusch eingestellt. Nach drei halbjährigen Befristungen wurde sie unbefristet eingestellt. Gräpel: »Das haben wir richtig gefeiert.«


Heute arbeitet die 26-Jährige in der Schmutzwäscheannahme des Hotelbereichs, die sie eigenverantwortlich organisiert. »Das macht mir richtig Spaß.« Die ständig wieder wachsenden Wäscheberge bewältigt sie routiniert von sieben bis 15Uhr täglich. »Jetzt habe ich wieder Zeit für meine Hobbies Lesen und Filme sammeln.«


Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen in der Wäscherei nicht leicht. Der überwiegende Teil der Beschäftigten sind Frauen, die die Wäschestücke sortieren, waschen, mangeln, bügeln und wieder sortieren und verpacken. Das teilweise bei hohen Temperaturen. Stundenlanges Stehen und immer wieder die Wäsche auseinanderziehen, das geht auf den Nacken, die Schultern und die Beine. Der Durchschnittslohn liegt bei 1000 Euro netto. »Das ist nicht viel Geld. Trotz bekommen wir noch mehr als Beschäftigte in tariflosen Betrieben. Darum setzt sich der Betriebsrat für einen Mindestlohn ein.«


Sarah Gräpel wurde im März 2010 als Betriebsrätin gewählt. Seitdem setzt sie sich für die Kolleginnen und Kollegen ein. Betriebsratsvorsitzende Gerda Küker und Heiko Westfal (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender) stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite.


Außerdem besucht sie Schulungen der IG Metall, geht zu Fachtagungen und zum Branchenausschuss. Das Thema Gesundheit liegt ihr am Herzen: »Damit wir bis zum Alter fit bleiben, bringen wir jetzt ein Gesundheitsprojekt auf den Weg.«

 

Hintergrund:


Die Bardusch Gruppe in Esslingen

  • Das mittelständische Unternehmen wurde 1871 gegründet. Heute versorgt der Wäscherei-Dienstleister rund 90000 Kunden weltweit.

  • Der Stammsitz der Bardusch-Gruppe ist Ettlingen bei Karlsruhe: 20 Standorte in Deutschland und 43 weltweit.

  • Beschäftigte in Deutschland: 2000, davon 244 am Standort Siedenburg in Niedersachsen (194 Frauen, 50 Männer).

  • Vollversorger: Mietberufskleidung, Waschraum-Hygiene, Fuß und Funktionsmatten, Arbeitsschutz, Hotel und Gastronomie, Gesundheitswesen, CI-Kleidung (einheitliche Kleidung für alle Beschäftigten) und Wasserspender.

  • Mitbestimmung in Siedenburg: Betriebsrat, Tarifvertrag für Textile Dienste.

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