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3. Schaumburger Sozialforum

"Jeder Mensch der in Armut lebt ist einer zuviel"

26.08.2011 | Über zahlreiche Besucher - darunter viele Entscheider/-innen aus kommunaler Politik und Verbänden - freuten sich die Veranstalter des 3. Schaumburger Sozialforums gestern Abend in der Alten Polizei in Stadthagen.

"Die Gesundheit wird durch nichts stärker bestimmt, als durch Armut", Dr. Antje Richter-Kornweitz

"Armut hat viele Facetten", Landrat Jörg Farr

"soziale Bombe für das Alter", Ernst Kastning, AWO Vorsitzender

Bildergalerie von der Veranstaltung.

 

Die Hauptreferentin des Abends, Dr. Antje Richter-Kornweitz begann ihren Vortrag mit den Worten "Jeder Mensch der in Armut lebt ist einer zuviel". Ein Blick auf Zahlen und Statistiken sei gleichwohl wichtig für die Argumentation. So führte sie beispielsweise aus, dass nach dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung die Armut insbesondere bei Kindern und Jugendlichen stark angestiegen ist. Acht Prozent der Deutschen und sogar 40,8 % der Alleinerziehenden seien betroffen. Die Zahlen zeigten, dass es sich nicht um einzelne Schicksale, sondern um strukturelle Armut handle. Die Auswirkungen von Armut zeigten sich u.a.:

  • materiell
  • bei der Bildung
  • bei der gesundheitlichen Situation
  • bei der Wohnsituation
  • bei den sozialen Kontakten

Mit Blick auf die Zukunft sei auch die zunehmende Zahl prekärer und schlecht entlohnter Beschäftigungsverhältnisse. Besonders stark betroffen hiervon ist die Junge Generation.

 

Im Rahmen der Diskussion unterstrich dies auch der Schaumburger AWO Vorsitzende Ernst Kastning: "Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und niedrige Einkommen sind eine soziale Zeitbombe für das Alter!"

 

In diesem Zusammenhang kritisierte Landrat Jörg Farr die Kürzung der Eingliederungshilfen durch den Bund: "Jetzt, wo der Arbeitsmarkt aufnahmefähig ist, fehlen die Mittel zur Qualifizierung. Der Umbau der Arbeitsmarktinstrumente gefährdet gewachsene Strukturen in Schaumburg".

 

Die IG Metall macht sich mit ihrer Kampagne "Arbeit sicher und Fair - Zukunft und Perspektiven für die junge Generation" für eine Verbesserung dieser Verhältnisse stark: www.jungegeneration.de

 

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