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IG Metall erhöht den Druck

800 demonstrieren für den Erhalt der Faurecia Arbeitsplätze in Stadthagen

11.04.2013 | Stadthagen - Am heutigen Donnerstag (11.04.) demonstrierten die Faurecia Beschäftigten erneut für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Die IG Metall hatte unter dem Motto „Faurecia muss bleiben“ dazu aufgerufen, nachdem die Unternehmensleitung weiter an ihren Entlassungsplänen festhält.

„Wir fordern eine belastbare Standort- und Beschäftigungszusage und den Erhalt der Produktion“ rief Thorsten Gröger, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Nienburg-Stadthagen der Menge zu.

Wirtschaftsminister Olaf Lies stellte sich klar hinter die Forderungen der Beschäftigten und nannte das 3-Säulen-Modell eine gute Grundlage für ernsthafte Verhandlungen. „Eigentlich wäre es die Aufgabe des Managements, Weiterführungskonzepte für den Standort und die Produktion zu entwickeln“, kritisierte Lies die Unternehmensleitung. „Ministerpräsident Weil und ich haben Herrn Delabrière zu einem Gespräch in die Staatskanzlei eingeladen“, so Lies. Er betonte, dass es sich dabei nicht nur um eine freundliche Einladung handle, sondern damit die Erwartung verbunden sei, dass sich die Konzernleitung konstruktiv mit den Konzepten von IG Metall und Betriebsrat auseinandersetze.

 

„Wir erwarten von Herrn Delabrière, dass er der Einladung des Ministerpräsidenten noch im April folgt“, so Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, anschließend. In einer kämpferischen Rede forderte er die Geschäftsleitung in Deutschland und dabei ganz besonders den Geschäftsführer Wiesner auf, sich ebenfalls für den Erhalt der Arbeitsplätze in Stadthagen und den Erhalt des Werkes einzusetzen. Ein Geschäftsführer dürfe sich nicht hinter der Konzernleitung verstecken, sondern habe eine eigene Verantwortung für die Beschäftigten. „Eins möchte ich noch einmal klarstellen: Mit ihrem Verhalten legt sich die Geschäftsleitung nicht nur mit den Kolleginnen und Kollegen in Stadthagen an, sondern mit der ganzen IG Metall.“

 

Die breite Solidarität aus weiten Teilen der IG Metall und darüber hinaus wurde auch durch die Beteiligung verschiedener Betriebe und Organisationen deutlich. Neben Delegationen von Betrieben aus der Region wie etwa Lühr, Hautau, Bornemann und den Fränkischen Rohrwerken waren auch Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen aus Hannover und Wolfsburg, Wabco, Bosch und Bremskerl und der Gewerkschaft ver.di vor Ort. Besonders bemerkenswert war dabei die Teilnahme einer Delegation der Firma Sitech aus Wolfsburg, einem Mitbewerber von Faurecia. „Faurecia’s Ergebnissicherung durch Verlagerung und Subventionstourismus ist Kriminalität“ war auf ihrem Transparent zu lesen.

 

Der Betriebsratsvorsitzende von Faurecia Stadthagen, Fred Hartmann, machte noch einmal die rücksichtslose Konzernpolitik deutlich und veranschaulichte diese anhand zahlreicher aktueller und bevorstehender Betriebsschließungen mit insgesamt mehr als 1.000 Beschäftigten in Deutschland. „Wir sind zu konstruktiven Gesprächen bereit und fürchten uns nicht vor einer kritischen Auseinandersetzung mit unserem 3-Säulen-Modell. Das Gleiche erwarten wir auch von der Geschäftsführung.“

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