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Tarifrunde Demografie westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie

Bremskerl-Beschäftigte treten in den Warnstreik

06.11.2013 | Über 120 Beschäftigte der Bremskerl-Reibbelagwerke in Estorf legten am Dienstag, in den frühen Morgenstunden zeitweise die Arbeit nieder. „Die Haltung der Arbeitgeber ist für uns nicht nachvollziehbar. Die Älteren, die nicht mehr können, dürfen nicht gehen, und die Auszubildenden sollen nicht bleiben“, so Sabrina Wirth von der IG Metall Nienburg-Stadthagen.

In den Tarifverhandlungen der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie zeigen sich die Arbeitgeber weiterhin nicht verhandlungsbereit. Auch in der zweiten bundesweiten Verhandlungsrunde am 28.10. für die rund 120.000 Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie verweigerten sie eine Einigung zu den Themen Altersteilzeit, Übernahme der Auszubildenden und Abbau von Belastungen. Vor diesem Hintergrund erhöht die IG Metall den Druck und leitet auch in Niedersachsen die Warnstreikphase ein.

 

Sabrina Wirth von der IG Metall Nienburg-Stadthagen: „Dabei ist der Altersdurchschnitt in der Textilindustrie ohnehin jetzt schon deutlich höher als im Durchschnitt aller Branchen. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf.“ Seit mehreren Jahren haben sich die IG Metall und die Arbeitgeberverbände in Expertengruppen intensiv mit den Themen Altersausstieg und Altersteilzeit, alternsgerechte Arbeitsplätze, Gesundheitsförderung, Nachwuchsförderung, Aus- und Weiterbildung sowie Übernahme nach der Ausbildung befasst. Die Ergebnisse wurden in Eckpunkten festgehalten und vereinbart, auf dieser Grundlage über tarifvertragliche Regelungen zu verhandeln.

 

Bisher jedoch ohne Erfolg. „Wenn konkret verhandelt werden soll, weichen die Arbeitgeber aus und verschieben die Verhandlungen“ kritisiert Heike Lange, Betriebsratsvorsitzende bei Bremskerl. „Viele ältere Beschäftigte haben bei mir schon nach Ausstiegsmöglichkeiten gefragt, und unsere Azubis fragen nach Zukunftsperspektiven. Wir als Betriebsrat brauchen für unsere Kolleginnen und Kollegen nun endlich eine Antwort auf diese Fragen. Dafür werden wir weiter kämpfen.“

 

Am 11. November werden die Verhandlungen in Mainz fortgesetzt.

Textil & Bekleidung, Aktuelles