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DGB und IG Metall empört über Sanktionsandrohungen des Jobcenters gegen zwei Nienburger Schüler

06.11.2013 | Das Nienburgs Jobcenter zwei Schülern Sanktionen androht, weil sie als Kinder von Hartz IV – Aufstockern nicht ständig zu Beratungsterminen erscheinen wollen, ist für den DGB nicht nachvollziehbar. Die Berichte in den Medien darüber haben auch bei den Nienburger Gewerkschaften Empörung ausgelöst.

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DGB Regionssekretär Tom Seibert: "Wenn dies gängige Praxis ist, dass Schüler ab dem 15. Lebensjahr ständig zur Berufsberatung ins Jobcenter einbestellt werden, obwohl sie nachweislich weiterhin die Schule besuchen wollen und einen höheren Schulabschluss anstreben, dann stimmt trotz gesetzlicher Beratungspflicht des Jobcenters etwas in der Philosophie der Berufsberatung nicht."

 

Im vorliegenden Fall der beiden Nienburger Schüler scheint es so, dass die Praxis des hiesigen Jobcenters dazu führt, dass das Erreichen eines höheren Schulabschlusses nicht erleichtert, sondern erschwert wird. Die Absage des Beratungstermins durch die Eltern aus Sorge um ihre Kinder ist für die Gewerkschaften absolut verständlich.

 

"Das Jobcenter sollte Jugendlichen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf unterstützen und sie nicht, wie beim aktuellen Fall in Nienburg, drangsalieren", betont Thorsten Gröger von der IG Metall Nienburg - Stadthagen. Und weiter: "Wir werden diese zweifelhafte Praxis im Beirat des Jobcenters auf die Tagesordnung setzen."

 

Die Androhung der Kürzung des Regelsatzes wegen Terminabsage trotz Schulnachweises hält der DGB in diesem Falle für unerträglich.

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