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Naziaufmarsch in Braunschweig

OJA beteiligt sich an Protestveranstaltungen

07.06.2011 | Bis zu 1.000 Neonazis hatten für den Aufmarsch in Brauschweig am vergangenen Samstag angemeldet - ihre geplante Demonstration wurde aufgrund des massiven Protestes der Bevölkerung verboten. Die IG Metall Jugend Nienburg-Stadthagen beteiligte sich an der Protestkundgebung und der anschließenden Demonstration.

Etwa 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte die Protestkundgebung, die um 10:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz startete - zwei Stunden vor der geplanten Kundgebung der Neonazis unweit dieses Treffpunktes. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Hochschulen, Verbänden, Jugendorganisationen, den Braunschweiger Ratsfraktionen und vielen mehr hatten im Vorfeld zu der Protestkundgebung aufgerufen. Neben einigen Redebeiträgen gab es auch musikalische Begleitung, etwa von der "Microphone Mafia" und einer Sopranistin des Staatstheaters, die den Kundgebungsteil mit einer klassischen Interpretation der "Moorsoldaten" schloss.

 

Ein besonderes Highlight war der Beitrag von Sally Perel, der seine jüdischen Wurzeln während der Nazizeit in Deutschland verbergen musste und die Zeit des Nationalsozialismus in der Hitlerjugend überlebte. Nach dem Ende des Krieges veröffentlichte er seine Geschichte in dem Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon".

Perel zeigte sich beeindruckt von der Beteiligung vieler junger Menschen und sprach symbolisch von einer Fackel des Widerstands gegen Faschismus und Fremdenhass, die er an die nächsten Generationen weitergebe.

 

Im Anschluss an die Kundgebung folgte eine friedliche Demonstration in Richtung Innenstadt mit einem Zwischenstopp an der Gedenkstätte Schillstraße, wo der Kabarettist und IG Metall-Kollege Thorsten Stelzner ein paar seiner Stücke zum Besten gab.

Ab mittag fand in der Braunschweiger Innenstadt ein buntes Fest der Kulturen statt.

 

Gleichzeitg fanden sich mit einiger Verspätung etwa 500 Neonazis, also deutlich weniger als erwartet, am Hauptbahnhof ein, um sichtbar unorganisiert ihre platten Parolen zu skandieren. Das Demonstrationsverbot umgingen sie, indem einzelne nach der Kundgebung in Braunschweig nach Peine weiterzogen.

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