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Qualifiziert und besser ausgerüstet:Fränkische Rohrwerke, Bückeburg

Über 55 Prozent der Mitarbeiter haben jetzt eine Ausbildung

18.03.2011 | Die Fränkischen Rohrwerke in Bückeburg sind für die Zukunft gut aufgestellt. Das Unternehmen hat die geplanten 2,5 Millionen Euro trotz der Krise investiert. Zehn Mitarbeiter wurden über das Sonderprogramm »WeGebAU« qualifiziert.

Heinz Droste, 52, jetzt Lagerfachkraft

Ralf Meier, Betriebsratsvorsitzender

Erich Dettmer, 54, jetzt Mechatroniker

Werner Pfahls, 41, jetzt Lagerfachkraft

Oliver Winkler, 43, jetzt Lagerfachkraft

Wilfried Heidicke, 47, jetzt Mechatroniker

Dieter Becker, 48, jetzt Lagerfachkraft

Seit Jahren hatten die Fränkischen Rohrwerke in den Standort Bückeburg nicht mehr investiert und die Belegschaft ohne Qualifizierung an veralteten Maschinen arbeiten lassen. Be- triebsratsvorsitzender Ralf Meier, 55: »Unsere Forderung nach Qualifizierung verhallte.« Doch die gut organisierte Belegschaft und der Betriebsrat ließen nicht locker.

2008 kam die Wende. Die Bückeburger erwirtschafteten schwarze Zahlen. Die Bayerische Konzernmutter beschloss, 2,5 Millio- nen Euro in drei neue Fertigungslinien zu investieren. Im Gegenzug sollten zehn der 65 Stellen in Bückeburg abgebaut werden. Der Betriebsrat vereinbarte einen sozialverträglichen Abbau über Alters- teilzeit und Qualifizierung. Zudem hatte Ralf Meier von dem Sonderprogramm »WeGebAU« (Weiterbildung für Geringqualifizierte und älterer Arbeitnehmer) gelesen. Gemeinsam mit der IG Metall und einer Beratungsfirma wurde für zehn Mitarbeiter die vom Arbeitsamt geförderte Qualifizierung organisiert.

Die Bilanz nach zwei Jahren ist mehr als erfolgreich. Von den zehn Mitarbeitern haben sieben einen Berufsabschluss gemacht. Zwei haben aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. Eine hat die Prüfung nicht bestanden. Meier: »Wir haben bei der älteren Kollegin zu spät gemerkt, dass sie vom Bildungsträger zu wenig unterstützt wurde.«

Heute arbeiten 55 Beschäftigte in Bückeburg. Drei ältere Mitarbeiter gehen dieses Jahr in die Freistellungsphase. Dadurch bekom- men drei Qualifizierte eine höherwertige Beschäftigung. Die anderen vier haben ihren Job mit verbesserten Arbeitsbedingungen be- halten. Zudem zahlt die Firma für die bestandene Prüfung eine Prämie.

Die Belegschaft wurde verjüngt. Heute haben statt 40 über 55 Prozent der Arbeitnehmer eine Ausbildung. Die Produktivität ist gestiegen. 2010 wurde erstmals ein Azubi für Verfahrensmechanik eingestellt. Meier: »Wir sind jetzt gut aufgestellt.«

Erich Dettmer, 54, jetzt Mechatroniker

»Die Qualifizierung war stressig. Aber sie hat den Job gerettet und uns weitergebracht.  Ich habe einen höherwertigen Job und muss nicht mehr Drei-Schicht arbeiten.«

 

Werner Pfahls, 41, jetzt Lagerfachkraft

»Die Ausbildung hat mir Spaß gemacht und eine neue berufliche Perspektive eröffnet. Ich kann ab April unser neues Werk in Frankreich mit aufbauen.«

 

Oliver Winkler, 43, jetzt Lagerfachkraft

»Ich habe endlich einen Berufsabschluss und im Unternehmen eine neue Aufgabe, die mich vielseitig fordert. Diese Ausbildung war wie ein Lottogewinn.«

 

Wilfried Heidicke, 47, jetzt Mechatroniker

»Für mich ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen, weil ich eine Ausbildung machen konnte, die mir gefällt. Außerdem kann ich jetzt endlich im Team arbeiten.«

 

Heinz Droste, 52, jetzt Lagerfachkraft

»Ich war Sonderschüler und jetzt hatte ich die Chance, zu beweisen, was ich kann. Diese Ausbildung gibt mir persönlich und beruflich neue Chancen.«

 

Dieter Becker, 48, jetzt Lagerfachkraft

»Ich hatte nie einen Beruf. Früher konnte man als Ungelernter  gutes Geld verdienen. Das geht heute nicht mehr. Mit dem Abschluss kann ich mich auch bewerben.«

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