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ZF CR - Tariftelegramm

Vorsorgliche Sicherung steht

14.10.2013 | Um für den Fall, dass ein Verkauf nicht verhindert werden kann gewappnet zu sein, wollten wir eine vorsorgliche Regelung zur Absicherung der Beschäftigung, Arbeitsbedingungen, Einkommen und Zukunftsperspektiven durchsetzten. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober wurde ein Verhandlungsergebnis erreicht.

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In den letzten Wochen haben wir gemeinsam gegen die Verkaufspläne des ZF Vorstandes mobilisiert und gekämpft. ZF weit gibt es eine große Welle der Solidarität. An Allen Standorten läuft eine Unterschriftensammlung gegen den Verkauf. Viele Kolleginnen und Kollegen verzichten auf Mehrarbeit und dokumentieren ihre Verbundenheit mit den Beschäftigten von ZF CR.

 

Gemeinsam werden wir weiter dafür streiten, dass der Aufsichtsrat am 17. Oktober den Verkauf des Geschäftsfeldes ablehnt. Um für den anderen Fall gewappnet zu sein, wollten wir eine vorsorgliche Regelung zur Absicherung der Beschäftigung, Arbeitsbedingungen, Einkommen und Zukunftsperspektiven durchsetzten. Nach langen, komplizierten Verhandlungen konnten wir in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober, ein Verhandlungsergebnis mit folgenden Eckpunkten erreichen:

 

  • Verlängerung der bestehenden Beschäftigungssicherung bis 31.12.2018, als Tarifvertrag.
  • Wegfall der Arbeitnehmerbeiträge bei Betriebsübergang.
  • Investitionen in die deutschen Standorte von durchschnittlich 5% des Jahresumsatzes, für die nächsten fünf Jahre garantiert mit gerichtlichem Durchsetzungsanspruch.
  • Absicherung und Fortführung der betrieblichen Altersversorgung.
  • Absicherung der Tarifbindung für die Zukunft.
  • Alle individuellen, arbeitsvertraglichen Regelungen und Betriebsvereinbarungen laufen weiter und dürfen nicht vor dem 31.12.2018 aufgekündigt werden.
  • Die CR darf nach Verkauf (der ohne Organoblech und Ölwanne erfolgen soll) die Organoblechtechnologie für die Produkte Pedalerie, Airbag-Gehäuse, sowie die Ölwannentechnologie und verwandter Produkte nutzen.
  • Die Ausbildung wird in Bonn und Simmern, im bisherigen Umfang, weitergeführt. Die Ausbildung in Damme wird zunächst im Verbund mit der ZF erfolgen und soll mittelfristig in eine eigenständige Ausbildung überführt werden.

Diese Punkte würden für den Fall eines Verkaufs eine Absicherung bieten, die deutlich über den gesetzlichen Rahmen hinausgeht. Dieses Ergebnis musste der Arbeitgeberseite, in zum Teil harten Auseinandersetzungen, abgerungen werden. Die große Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus allen Standorten hat dabei sehr geholfen.

 

Die ganze Regelung wird nur wirksam, wenn ein Verkauf über den Aufsichtsrat nicht verhindert werden kann und nach der Aufsichtsratssitzung die Tarifkommissionen der IG Metall, an den CR Standorten, der Vereinbarung zustimmen.

 

In einer Mitgliederversammlung wurde das Ergebnis sehr begrüßt und als wichtiger Verhandlungserfolg der IG Metall und der Betriebsräte bewertet. Geichwohl wird dieses nicht als Begründung für den Verkauf, gesehen.

Eine nachvollziehbare Begründung, weshalb die ZF sich von dem Geschäftsfeld trennen sollte bleibt der Vorstand – nach der Bewertung der Versammlung – weiterhin schuldig. Deshalb wird ein Verkauf weiterhin abgelehnt.

 

Tief beeindruckt waren die  Teilnehmenden von der überwältigenden Solidarität und Unterstützung, welche sich durch alle deutschen Standorte zieht.

 

Wenig Verständnis gab es jedoch für den Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen, Andreas Brand (auch Vorsitzender des Hautaktionärs, der Zeppelin Stiftung), als bekannt wurde, er wäre wohl nicht bereit, die Unterschriften der Beschäftigten entgegen zu nehmen.

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